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Strongid P. (600kg.)

Artikelnr.: 100-101

Strongid P. (600kg.)

1      

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Strongid®-P Paste ad us. vet., Paste zum Eingeben für Pferde und Ponys

2      

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Paste enthält:

Wirkstoff:

Pyrantelum 152.3 mg
(ut 439 mg Pyranteli embonas)
 

Sonstige Bestandteile:

Methylis parahydroxybenzoas (E 218)

1.05 mg

Propylis parahydroxybenzoas

0.30 mg

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Pyrantel

3      

DARREICHUNGSFORM

Leicht gelbe, opake Paste zum Eingeben.

4      

KLINISCHE ANGABEN

4.1  

Zieltierart(en)

Pferde und Ponys

4.2   

Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)

Anthelminthikum für Pferde und Ponys.
Strongid®-P Paste ist ein Wurmmittel zur Behandlung des Befalls mit adulten Stadien von grossen Strongyliden (Strongylus vulgaris, Strongylus edentatus, Strongylus equinus), kleinen Strongyliden (Triodontophorus spp., Cyathostomum spp., Cylicocyclus spp., Cylicostephanus spp.), Oxyuris equi, Parascaris equorum und Anoplocephala perfoliata; gegen Anoplocephala perfoliata ist die Wirkung variabel.

4.3   

Gegenanzeigen

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile.
Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Konsum vorgesehen ist.

4.4   

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart

Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:

-

zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.

-

Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichtes, falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosiervorrichtung.

 
Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z.B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus Verwendung finden.
 
Bei Pferden wurden für die kleinen Strongyliden aus mehreren Ländern, einschliesslich Mitgliedstaaten der EU, über Resistenzen gegenüber Pyrantel berichtet. Die Anwendung dieses Tierarzneimittels sollte sich daher auf nationaler Ebene (regional, betrieblich) auf epidemiologische Erhebungen zur Empfindlichkeit von Nematoden sowie auf Expertenempfehlungen zur Eindämmung weiterer Anthelminthika-Resistenzen stützen.

4.5   

Besondere Warnhinweise für die Anwendung

Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung bei Tieren

Die gleiche Applikationsspritze sollte nur bei Tieren, die entweder auf der gleichen Weide oder in den gleichen Stallungen mit direktem Kontakt stehen, verwendet werden.
 
Bei stark geschwächten Tieren und insbesondere bei Tieren, die unter schwerem Befall mit Endoparasiten, begleitet von Läsionen der Darmwand, leiden, kann es zu einer erhöhten Resorption des Pyrantels kommen. Solch eine erhöhte Resorption kann zu Symptomen wie Muskeltremor, Salivation, Tachypnoe, Diarrhoe und erniedrigte Blut-Cholinesterase-Aktivität führen.
 

Besondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender

Der direkte Kontakt mit Haut / Schleimhaut und Augen ist zu vermeiden. Bei Kontakt mit Haut / Schleimhaut oder Augen gründlich mit Wasser spülen. Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel nicht rauchen, essen oder trinken. Nach Gebrauch Hände waschen.

4.6   

Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


 Keine bekannt.

4.7   

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Strongid®-P Paste kann an tragende und säugende Stuten verabreicht werden.

4.8   

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Die spezifischen Aktivitäten von Piperazin (neuromuskuläre Paralyse der Parasiten) können die Wirksamkeit von Pyrantel hemmen (spastische Paralyse der Parasiten).
Nicht zusammen mit anderen Cholinergika (z. B. Levamisol) oder Cholinesterasehemmern (z. B. Organophosphat-Verbindungen) anwenden.

 

Zum Eingeben.
Die Behandlung erfolgt einmalig.
 
Die Dosierung beträgt 6.6 mg Pyrantel-Base je kg Körpergewicht (KGW), entsprechend 1 g Paste je 23 kg KGW. Pastenmenge entsprechend dem Körpergewicht am Kolben der Applikationsspritze einstellen. Unterdosierungen vermeiden.
Der Inhalt eines Injektors mit 26 g Paste reicht demnach für die orale Behandlung eines Pferdes von rund 600 kg KGW. Um die Verabreichung einer korrekten Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt und die Genauigkeit der Dosiervorrichtung geprüft werden.
 
Für die Behandlung des Bandwurmbefalls (Anoplocephala perfoliata) ist die Dosierung zu verdoppeln (1 g Paste je 11.5 kg KGW).
Die Applikationsspritze möglichst weit in die Maulhöhle einführen und die Paste auf den Zungengrund geben. Entsprechende Menge Paste in einer Gabe verabreichen.
 
Die Behandlung und das Behandlungsintervall sollten sich nach einem Parasitenbekämpfungsprogramm richten.
 
Fohlen sind ab der 8. Lebenswoche zu behandeln, da frühestens zu diesem Zeitpunkt mit dem Auftreten adulter Spulwürmer zu rechnen ist.
 
Fasten oder andere diätetische Massnahmen erübrigen sich. Strongid®-P Paste kann an Pferde jeden Alters, einschliesslich tragender und säugender Stuten verabreicht werden. Bei Sportpferden ist eine Unterbrechung des Trainingsrhythmus nicht notwendig.
 

Programm zur Parasitenbekämpfung:

Es sollten alle Pferde in ein regelmässiges Parasitenbekämpfungsprogramm einbezogen werden.
Da die Haltungsbedingungen sehr unterschiedlich sind, ist es dem Tierarzt überlassen, mit seinen epidemiologischen Kenntnissen und mit Hilfe regelmässiger Kotuntersuchungen für den jeweiligen Stall ein massgeschneidertes Programm unter Berücksichtigung aktueller Behandlungsrichtlinien zu erstellen. Auch sollte die Weidehygiene unbedingt mit beachtet werden. Punkte, die ein Kontrollprogramm beeinflussen, sind nachfolgend aufgeführt:

-

Häufigkeit von Weidehaltung generell

-

Besatzdichte, Weidesystem, (Stand-/Umtriebsweide)

-

Herdenstruktur (Jungtieranteil)

-

Kotbeseitigung von der Weide

-

Alternierende Weidenutzung mit anderen Tierspezies

-

Meteorologische Bedingungen (trockener/nasser Sommer)

4.10

Überdosierung (Symptome, Notfallmassnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Die Verträglichkeit von Pyrantelembonat ist gut. Selbst eine 20-fache Überdosierung erweist sich als nicht toxisch. Strongid®-P Paste kann an Pferde jeden Alters, einschliesslich an Fohlen, tragende und säugende Stuten sowie an Zuchthengste verabreicht werden.

 

Essbare Gewebe: 2 Tage
Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch der Gewinnung von Lebensmitteln dient.

5      

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiparasitika, Tetrahydropyrimidin-Verbindung als Anthelminthikum.
ATCvet-Code: QP52AF02

5.1   

Pharmakodynamische Eigenschaften

Bisher wurde angenommen, dass die nikotinartige Wirkung von Pyrantel als cholinerger Agonist eine neuromuskuläre Blockade und damit eine Immobilisation der empfindlichen Parasiten verursacht. Daneben wird diskutiert, ob Pyrantel die Mitochondrien der grossen Muskelzellen der Parasiten zerstört und somit die Energieversorgung der Zellen unterbricht. Autoradiographische Studien belegen, dass adulte Würmer Pyrantel fraktioniert über den Verdauungstrakt aufnehmen. Dagegen resorbieren präadulte Parasiten Pyrantel kontinuierlich über die gesamte Oberfläche. Die Aufnahme von Pyrantel erfolgt dadurch langsamer mit einer Ablagerung vorwiegend in der Subkutis.

5.2   

Angaben zur Pharmakokinetik

Pyrantelembonat wird zu ca. 90% mit dem Kot ausgeschieden. Über die Nieren wird es zu etwa 90 - 95% als Stoffwechselprodukt ausgeschieden.
Das kaum wasserlösliche Pyrantelembonat wird nur geringgradig (< 2%) resorbiert. Maximale Blutspiegel werden nach etwa 24 h gemessen. Resorbiertes Pyrantel wird schnell und umfassend metabolisiert.
Pyrantel und seine Metaboliten verteilen sich im Organismus, wobei die höchsten Konzentrationen in der Leber und den Nieren und nur Spuren in der Muskulatur und dem Fett gefunden werden.

5.3   

Umweltverträglichkeit

Keine Angaben.

6      

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1   

Verzeichnis der sonstigen Bestandteile

Propylis parahydroxybenzoas
Methylis parahydroxybenzoas (E 218)
Sorbitolum liquidum non cristallisabile
Natrii alginas
Polysorbatum 80
Aqua purificata

6.2   

Wesentliche Inkompatibilitäten

Keine Angaben.

6.3   

Dauer der Haltbarkeit

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 36 Monate.
Nach Anbruch des Behältnisses sind verbleibende Reste des Arzneimittels zu verwerfen.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwendet werden.

6.4   

Besondere Lagerungshinweise

Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren!
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) lagern.

6.5   

Art und Beschaffenheit des Behältnisses

Faltschachtel mit 1 Oral-Dosierinjektor aus Polyethylen à 26 g Paste

6.6   

Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle

Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den geltenden Vorschriften zu entsorgen.

(Preise ohne Mehrwertsteuer) 17,39
18,95
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