Beinwell 1 kilo
Symphytum officinale
Beinwell ist eine der bekanntesten und am meisten verwendeten Heilpflanzen.
In der Vergangenheit wurde Beinwell, wie sein Name vermuten läßt, vor allem wegen seiner bemerkenswerten Fähigkeit zur Heilung von Knochen, Knorpel und Bindegewebe verwendet.
Diese Wirkung wird durch das in der Pflanze enthaltene Allantoin verursacht, das die Zellproduktion anregt und somit die Wundheilung fördert, sowohl innerlich als auch äußerlich.
Beinwell ist eine hervorragende Quelle für Vitamin B12.
Außerdem wurde nachgewiesen, daß er rote Blutkörperchen aufspaltet, sich also hervorragend zur Benahndlung von Prellungen eignet.
Untersuchungen haben ergeben, daß Beinwell Entzündungen der Magenschleimhaut lindert; deshalb ist er bei Verdauungsstörungen jeder Art zu empfehlen, so zum Beispiel bei Magengeschwüren, Koliken und DIckdarmentzündungen.
Sein lungenheilende Wirkung macht ihn außerdem zu einem wertvollen Heilmittel bei allen Atemwegserkrankungen, denn er wirkt linderend und auswurffördernd zugleich.
Traditionsgemäß wird Beinwell zur linderung von Arthritis- und Rheumabeschwerden verwendet.
FÜTTERUNGSEMPFEHLUNG:
Täglich eine Handvoll gequetschter frischer Blätter oder 20-30 Gramm getrocknete Blätter.
BEINHEIL KONTROVERSE
Es sind viele Falschinformationen im Umlauf.
Dem Schreiber zufolge gilt Beinwell bei einigen als ’Allheilmittel’, bei anderen aber als ’hochgiftig’.
Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte zwischen diese beiden Extremen.
Die Hauptbedenken betreffen die im Beiwell enthaltenen Pyrrolidin-Alkaloide, abgekürzt PA.
Diese Alkaloide sind auch in Kreuzkraut enthalten und in der Familie Boraginaceae, zu der Beinwell gehört.
Die Alkaloidkonzentration ist in der Wurzel am größten.
Die drei wichtigsten Beinwell-Arten sind:
- Beinwell (Symphytum officinale): Er ist in Europa und den USA heimisch und die am häufigsten als Heilmittel verwendete Art.
- Rauher Beinwell (Symphytum asperum).
- Russisch Beinwell, Symphytum x uplandicum, obwohl der Name dieser Sorte stammt es aus Schweden.
Die allgemeine Besorgnis beruht auf einer Reihe von Erkenntnissen, die bei Versuchen mit Laborratten in AUstralien und Japan gewonnen wurden.
Dabei wurden den Ratten Alkaloidextrakte von Symphytum asperum (nicht des gewöhnlichen Beinweil, der in Europa vorkommt und der überwiegend ald Heilkraut verwendet wird) injiziert.
Bei den Versuchen wurde den Ratten das reine symphytin (das im Beinwell enthaltene krebserregende Alkaloid) in einer Dosierung von 300 Milligramm pro Kilo Körpergewicht verabreicht und machte damit 33 Prozent ihrer Ernährung aus.
Dies allein mußte zwangsläufig zu Eiweißmangel und Fehlernährung führen.
Fünfzehn Prozent der Ratten erkrankten an Leberkrebs und 50 Prozent starben, als die Beinwell Aufnahme eine Größenordnung erreicht hatte, die beim Menschen dem Verzehr von 5607 Blättern entsprechen würde.
Um dieser Experiment bei Pferden zu wiederholen, mußte man einem durchschnittlich großen, 500 kg schweren Pferd 150 kg des reinen Symphytin-Alkaloids geben - und dieses Alkaloid macht etwa fünf Prozent der im Beinwell enthaltenen Alkaloide aus.
Die weitere Rechnerei überlasse ich Ihnen.
Diese Informationen rücken die Horrorgeschichten wieder ins rechte Licht.
Für Beinwell gilt dasselbe wie für alles andere: In Maßen verabreicht und nur, wenn es nötig ist, geht vom Beinwell keine größere Gefahr aus als von anderen Heilkräutern, und für die äußerliche Anwendung gibt es einfach nichts Besseres.
BEINWELL 1 kilo.